Was ist der Frequency Monitoring Code (FMC)?
Das FMC-Verfahren erlaubt es Piloten, die FIS-Frequenz zu überwachen, ohne sich aktiv anmelden zu müssen. Durch das Einwählen eines speziellen Transpondercodes (3701) signalisieren sie der Flugsicherung, dass sie die Frequenz abhören und erreichbar sind. So wird der Funkverkehr entlastet, da viele VFR-Piloten ohnehin nur für einen kurzen Zeitraum mit FIS kommunizieren und keine weiteren Informationen benötigen.
Das FMC-Testgebiet liegt westlich von Frankfurt (siehe AIP AIC 1/25) und ist nicht mit militärischen Lufträumen wie Nörvenich, Büchel, Spangdahlem oder Ramstein überschneidend.
Wie funktioniert der Frequency Monitoring Code?
Um das FMC-Verfahren zu nutzen, müssen Piloten folgende Schritte befolgen:
- Frequenz 123,525 MHz einstellen und Empfang überprüfen.
- Transpondercode 3701 aktivieren und Mode C oder Mode S einschalten.
- Ständige Hörbereitschaft auf der FIS-Frequenz halten.
- Beim Verlassen der Frequenz den Transponder wieder auf 7000 (VFR-Standardcode) setzen.
Dadurch können die Fluglotsen in Langen erkennen, welche Luftfahrzeuge sich in der FIS-Zone aufhalten und den Funk abhören. Bei Bedarf kann der Lotse von sich aus Kontakt aufnehmen.
Welche Vorteile bietet das FMC-Verfahren?
Das Hauptziel des FMC-Tests ist die Reduzierung unnötiger Funksprüche und die damit verbundene Entlastung der stark frequentierten FIS-Frequenzen. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:
✔ Schnellere Kommunikation: Piloten müssen sich nicht aktiv per Funk anmelden, was Wartezeiten auf einen „freien Sprechslot“ reduziert.
✔ Effizienzsteigerung für Fluglotsen: Die Arbeitsbelastung der FIS-Lotsen wird verringert, sodass sie sich gezielt auf relevante Anfragen konzentrieren können.
✔ Bessere Situationsübersicht: Die FIS-Lotsen sehen auf ihren Displays sofort, welche Flugzeuge die Frequenz abhören und können diese bei Bedarf direkt ansprechen.
✔ Flexibilität für Piloten: Da das Verfahren optional ist, können Piloten selbst entscheiden, ob sie das FMC nutzen oder sich wie gewohnt aktiv bei FIS anmelden.
Besondere Bedingungen für den Testzeitraum
Der Testlauf des Frequency Monitoring Codes unterliegt bestimmten Einschränkungen:
- Das Verfahren gilt nur tagsüber, von 30 Minuten vor Sonnenaufgang bis 30 Minuten nach Sonnenuntergang, und nur zwischen 06:00 und 22:00 Uhr (lokale Zeit).
- Es ist ausschließlich für das Testgebiet westlich von Frankfurt vorgesehen.
- Militärische Lufträume (AoR) wie Nörvenich, Büchel, Spangdahlem und Ramstein sind ausgenommen.
Wie unterscheidet sich FMC von anderen Verfahren?
Ähnliche Konzepte wie das Frequency Monitoring Code-Verfahren existieren bereits in mehreren europäischen Ländern:
- Italien: Das Verfahren wird dort erfolgreich genutzt, um den Funkverkehr zu entlasten.
- Großbritannien: Dort wird es als „Listening Squawk“ bezeichnet und ist fester Bestandteil der VFR-Luftfahrt.
Ein wichtiger Unterschied besteht zu den Transponder Mandatory Zones (TMZ) in Deutschland:
- In einer TMZ ist das Einwählen des spezifischen Transpondercodes verpflichtend.
- Im FMC-Testgebiet ist die Nutzung freiwillig, aber empfohlen.
Wichtige Hinweise für Piloten
Obwohl das FMC-Verfahren die Effizienz des FIS-Dienstes verbessert, bleibt die Verantwortung für die Flugdurchführung weiterhin bei den Piloten. Das bedeutet:
- FIS staffelt den Verkehr nicht – die Lotsen geben nur Hinweise zu anderen Luftfahrzeugen, sofern ihre Arbeitsbelastung dies zulässt.
- Die Kollisionsvermeidung liegt weiterhin in der Verantwortung des Piloten.
- Einflug in freigabepflichtige Lufträume: Das Abhören der FIS-Frequenz ersetzt keine notwendige Freigabe durch die zuständige Flugsicherung.
Zusätzlich kann jeder Pilot zur Verbesserung der Funkdisziplin beitragen, indem er präzise und kurze Funksprüche verwendet. Unnötig lange Dialoge – zum Beispiel das wiederholte Nachfragen von bereits gegebenen Informationen – tragen zur Überlastung der Frequenzen bei.
Feedback der Piloten erwünscht
Die DFS (Deutsche Flugsicherung) ruft alle Piloten auf, das FMC-Verfahren möglichst häufig zu nutzen und Rückmeldungen zu geben. Feedback kann per E-Mail an vfr@dfs.de gesendet werden.
Fazit
Mit dem Test des Frequency Monitoring Codes unternimmt die DFS einen wichtigen Schritt zur Optimierung der FIS-Kommunikation in Deutschland. Die Überlastung der FIS-Frequenzen soll durch die Einführung eines passiven Monitorings verringert werden, was Piloten und Fluglotsen gleichermaßen zugutekommt.
Falls sich das FMC-Verfahren als erfolgreich erweist, könnte es zukünftig auf weitere Regionen in Deutschland ausgeweitet werden. Bis dahin bleibt es für Piloten wichtig, sich mit den Abläufen vertraut zu machen und das System aktiv zu testen.
Hier die offizielle AIP Dokumentation dazu: https://aip.dfs.de/BasicVFR/2025MAR06/chapter/02b0720172cb0ee0de46e008421e2784.html
Quellverweise:
Fliegermagazin