Pilot-Hub Academy
Modul I2 - Instrument Rating - Theorie
Kapitel - 5

Überblick über die Theorie

Zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2025
Das Instrument Rating (IR) umfasst eine intensive theoretische Ausbildung, die essenziell ist, um Piloten auf die Herausforderungen des Instrumentenflugs vorzubereiten. Unabhängig davon, ob es sich um das klassische IR, das Competency-Based IR (CB-IR) oder das Basic Instrument Rating (BIR) handelt, decken die Theoriefächer zentrale Aspekte der Luftfahrt ab. In diesem Artikel geben wir eine Übersicht über die benötigten Theoriefächer und beschreiben die Inhalte der einzelnen Themenbereiche.

Das Instrument Rating (IR) umfasst eine intensive theoretische Ausbildung, die essenziell ist, um Piloten auf die Herausforderungen des Instrumentenflugs vorzubereiten. Unabhängig davon, ob es sich um das klassische IR, das Competency-Based IR (CB-IR) oder das Basic Instrument Rating (BIR) handelt, decken die Theoriefächer zentrale Aspekte der Luftfahrt ab. In diesem Artikel geben wir eine Übersicht über die benötigten Theoriefächer und beschreiben die Inhalte der einzelnen Themenbereiche.

Die Fächer

Im Rahmen der IFR-Ausbildung gibt es 7 verschiedene Theorie-Fächer:

1. Luftrecht

Dieses Fach behandelt die gesetzlichen und regulatorischen Grundlagen des Instrumentenflugs:

  • Struktur und Klassifizierung der Lufträume
  • Rechte und Pflichten von Piloten unter IFR
  • Vorschriften für Flugverkehrskontrolle (ATC)

Internationale Abkommen und ICAO-Standards

​​2. Luftfahrzeugkunde

In diesem Fach geht es um die Technik, die das Fliegen unter IFR möglich macht:

  • Funktion und Bedienung von Avionik Systemen (z. B. Autopilot, Flight Management System)
  • Nutzung und Interpretation von Cockpit-Instrumenten
  • Fehlermanagement und Diagnose

3. Flugplanung und Überwachung

Flugplanung ist ein essenzielles Fach für die Vorbereitung sicherer und effizienter Flüge:

  • Erstellen und Einreichen von Flugplänen
  • Nutzung von Kartenmaterial und Software zur Planung
  • Kraftstoffberechnung und Alternativflughäfen
  • Planung von Strecken unter Berücksichtigung von Luftstraßen und Luftraumklassen

4. Menschliches Leistungsvermögen

Das Fach befasst sich mit den psychischen und physischen Grenzen des Piloten:

  • Stress- und Ermüdungsmanagement
  • Wahrnehmungsverzerrungen bei Instrumentenflugbedingungen
  • Entscheidungsfindung in kritischen Situationen
  • Auswirkungen von Hypoxie und Desorientierung

5. Meteorologie

Das Verständnis von Wetterphänomenen ist für den IFR-Betrieb entscheidend:

  • Grundlagen der Wetterentstehung und -dynamik
  • Interpretation von Wetterkarten und Vorhersagen (z. B. METAR, TAF)
  • Auswirkungen von Wetterphänomenen wie Turbulenzen, Vereisung und Windscherung
  • Entscheidungsfindung auf Basis meteorologischer Daten

6. Funknavigation

Navigation ist ein zentrales Element der Instrumentenflugtheorie und umfasst:

  • Grundlagen der terrestrischen Navigation
  • Nutzung von Navigationshilfen (VOR, NDB, GPS, RNAV)
  • Flugwegplanung und -überwachung
  • Fehlerquellen und Genauigkeit von Navigationssystemen

7. IFR-Kommunikation (Sprechfunkverfahren)

  • Spezifische Sprechfunkverfahren für IFR

Theoriefächer für die verschiedenen IR-Arten

Für alle drei Arten von Instrument-Rating gibt es die gleichen 7 Theoriefächer, allerdings ist der Umfang unterschiedlich. Hierzu hat die EASA sogenannte „Learning Objectives“ festgelegt, die je nach Theoriefach genau festlegen, „was“ hier geschult werden soll. Die Ausgestaltung, also „wie“ das geschult wird, ist dann Aufgabe der Flugschulen.

Bei Interesse können diese Learning Objective-Tabellen in dem Part-FCL der EASA nachgelesen werden. Dort sieht man dann auch genau, welche Learning Objectives für welche der drei IR Rating arten – also IR, CB-IR und BIR – welche Learning Objectives gelten.

Wie zu erwarten sind die Objectives beim klassichen IR am umfangreichsten (denn dort ist die Vorgabe für den theoretischen Teil fast doppelt so lang wie beim CB-IR), danach kommt das CB-IR und zu guter Letzt das BIR. Die Learning Objectives Tabellen geben für das BIR zusätzlich an, in welchem der 4 Module der jeweilige Aspekt geschult werden soll.

Hieran sieht man auch wieder die Idee des BIR. Man kann die einzelnen Module und ihre Theorie jeweils separat leisten und auch den Theorie-Test je Modul separat ablegen. So wird die Ausbildung in kleinere getrennte Stücke aufgeteilt, was je nach persönlicher Situation Vorteilhaft sein kann. Allerdings sei hier der Hinweis gestattet, dass die meisten Flugschulen einfach die Theorie vom CB-IR wiederverwenden, so dass dieser Vorteil hier etwas verloren geht.

Details wie die Theorie genau abgeleistet wird, wieviel man als Fernlehrgang und wieviel man vor Ort ableisten muss, erhält man von der jeweiligen Flugschule.

Zusammenfassung

Die theoretische Ausbildung für Instrumentenflugberechtigungen ist ein zentraler Bestandteil des Trainingsprogramms. Sie variiert in ihrem Umfang je nach gewählter IR-Art (BIR, CB-IR, klassisches IR), deckt jedoch immer grundlegende Aspekte des IFR-Fliegens ab. Das Verständnis der Inhalte jedes Fachs ist entscheidend, um die Anforderungen des IFR-Betriebs sicher und effizient zu erfüllen.


Quellverweise:
EASA FCL

Inhaltsverzeichnis

Noch kein Mitglied? Jetzt registrieren: