Vorab die wichtigsten Links für Wetterbriefing, NOTAMs und AIP
Gültig für Deutschland (aufklappen)
- Flugwettervorbereitung: DWD Flugwetter (mit pc_met Zugang also dem kostenpflichtigen Zugang des DWD) oder als freier Zugang (mit limitiertem Umfang): DWD freier Zugang
- Die relevanten Apps des DWD sind: «DWD FlugWetter» und «DWD Warnwetter»
- NOTAMs, AIP, Aufgabe Flugpläne: AIS – DFS
Gültig für Österreich (aufklappen)
- Flugwetterdaten werden über Austro Control MET (Austro Control Wetter) bereitgestellt. METAR, TAF, SIGMET und GAFOR sind enthalten. Telefonische Flugwetterberatung ist unter +43 (0) 5 1703 3222 möglich.
- NOTAMs, AIP, Aufgabe Flugpläne: Homebriefing
Gültig für die Schweiz (aufklappen)
- MeteoSchweiz bietet umfassende Flugwetterinformationen über MeteoSchweiz. GAFOR, GAMET, TAF und METAR stehen zur Verfügung.
- NOTAMs, AIP, Aufgabe Flugpläne: Skybriefing
Die Flugvorbereitung ist ein sehr wichtiger Prozess, der verschiedene Schritte umfasst, um die Sicherheit, Effizienz und auch Einhaltung der Vorschriften für den Flugbetrieb zu gewährleisten. Diese Vorbereitungen beinhalten umfangreiche Überprüfungen von Wetterbedingungen, Routenplanung, Beladung, Kraftstoffmanagement, rechtlichen Anforderungen und Notfallvorsorge. Durch die Integration zusätzlicher Informationen aus externen Quellen sollte man sich ein umfassendes Bild für die Flugvorbereitung machen.
Wetterbriefing
Das Wetterbriefing ist entscheidend, um die Flugsicherheit zu gewährleisten.
Piloten müssen sich über die aktuellen und prognostizierten Wetterbedingungen entlang ihrer Flugroute und am Zielort informieren.
Gültig für Deutschland (aufklappen)
In Deutschland sind hier insbesondere die Webseiten des Deutschen Wetterdienstes DWD zu nennen und deren (kostenpflichtiger) «pc_met» Zugang über DWD-Flugwetter. Auch kann man sich jederzeit eine persönliche Flugwetterberatung per Telefon von einem Mitarbeiter des DWD einholen. Für Deutschland bietet der DWD insgesamt eine breite Palette an Diensten und Informationen. Nähere Infos unter: DWD Flugberatung.
Gültig für Österreich (aufklappen)
Flugwetterdaten werden über Austro Control MET (Austro Control Wetter) bereitgestellt. METAR, TAF, SIGMET und GAFOR sind enthalten. Telefonische Flugwetterberatung ist unter +43 (0) 5 1703 3222 möglich.
Gültig für die Schweiz (aufklappen)
MeteoSchweiz bietet umfassende Flugwetterinformationen über MeteoSchweiz. GAFOR, GAMET, TAF und METAR stehen zur Verfügung. Besonders relevant bei Alpenüberquerung.
International gibt es hier Webseiten wie das Aviation Weather Center (AWC) der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) unter NOAA.
Diese Seiten bieten umfassende Wetterinformationen, darunter TAFs (Terminal Aerodrome Forecasts), METARs (Meteorological Aerodrome Reports), SIGMETs (Significant Meteorological Information) und AIRMETs (Airmen’s Meteorological Information). Zusätzlich zu diesen Webseiten können spezialisierte Dienste wie diese aus bekannten Flugvorbereitungs-Apps wie SkyDemon oder ForeFlight genutzt werden, um Wetterdaten und Flugplanungsinstrumente in einer integrierten Plattform anzubieten. Auf Software und Apps gehen wir in anderen Beiträgen näher ein.
Ein sorgfältiges Wetterbriefing ist für die Flugvorbereitung von zentraler Bedeutung und erfolgt in mehreren Phasen. Hierbei werden unterschiedliche Informationen eingeholt, die auf den Zeitpunkt vor dem geplanten Flug abgestimmt sind. Die Strukturierung des Wetterbriefings kann wie folgt gegliedert werden:
Langfristige Wetterprognosen (mehrere Tage vor dem geplanten Flug):
Hier sollten nachfolgende Informationen eingeholt werden
- Allgemeiner Wettertrend: Einholen von Informationen über großräumige Wetterentwicklungen und -systeme, die das Fluggebiet betreffen könnten. Dies umfasst Hoch- und Tiefdruckgebiete sowie deren vorhergesagte Bewegung und Entwicklung.
- Temperaturen und Niederschlagswahrscheinlichkeiten: Abschätzung der Temperaturen und der Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen sowie deren Art (Regen, Schnee, Hagel).
- Windverhältnisse: Informationen über die erwarteten Windverhältnisse, einschließlich Windrichtung und -geschwindigkeit auf verschiedenen Flughöhen.
- Besondere Wetterphänomene: Hinweise auf besondere Wetterphänomene wie Gewitter, Starkregen oder Nebelbildung, die für die Flugroute relevant sein könnten.
Natürlich sollte man sich dann immer wieder genauere Informationen einholen, je näher der Abflugtermin rückt.
Quellen: Die genannten länderspezifischen Seiten bieten Langzeitprognosen an. Für eine erste Einschätzung sind diese allgemeinen Wettervorhersagen hilfreich.
Detaillierteres Wetterbriefing am Abend vor dem Flug
Hier gilt es die obigen Informationen durch jetzt verfügbare lokale Details anzureichern:
- Lokale Wetterbedingungen: Detaillierte Informationen über die Wetterbedingungen am Start- und Zielflugplatz sowie entlang der Route.
- Sigmet und Airmet Informationen: Spezifische Warnungen vor signifikanten meteorologischen Ereignissen, die für die Luftfahrt relevant sind, wie Turbulenzen, Vereisung und schlechte Sicht.
- Wetterradar und Satellitenbilder: Nutzung von Wetterradar- und Satellitenbildern zur Visualisierung von Niederschlagsfeldern und Wolkenformationen.
Quellen: Auf den oben genannten Webseiten oder über die bekannten Apps können spezifischere Vorhersagen und aktuelle Wetterdaten abgerufen werden.
Finales Wetterbriefing kurz vor dem Flug
Vor dem Flug sollten dann immer aktuelle Wetterbedingungen und kurzfristige Prognosen eingeholt werden:
- METARs und TAFs: Überprüfung der aktuellsten METAR-Berichte (aktuelle Wetterbedingungen) und TAF-Berichte (Wettervorhersagen) für Start-, Ziel- und Alternativflugplätze.
- NOTAMs: Überprüfung auf wetterbedingte NOTAMs (Notices to Airmen), die temporäre Veränderungen oder Einschränkungen wie etwa geschlossene Pisten aufgrund von Schneefall anzeigen können.
- Winds Aloft: Informationen über die Windverhältnisse in verschiedenen Höhen, um die Flugroute und Flughöhe optimal anzupassen.
- Letzte Änderungen: Berücksichtigung von kurzfristigen Änderungen im Wettergeschehen, die Einfluss auf den Flug haben könnten.
Quellen: Neben den oben genannten Webseiten kann für das finale Wetterbriefing auch der direkte Kontakt zu einem Flugwetterberater sinnvoll sein, um letzte Unklarheiten zu beseitigen und eine professionelle Einschätzung der Wetterlage und möglicher Auswirkungen auf den Flug zu erhalten.
Für alle Phasen des Wetterbriefings gilt, dass die Informationen aus seriösen und aktuellen Quellen stammen müssen und sorgfältig im Kontext der Flugplanung bewertet werden sollten. Ein umfassendes Verständnis der Wetterbedingungen ist für die Flugdurchführung essentiell.
Gültig für Deutschland (aufklappen)
Nachfolgende Tabelle des DWD gibt eine Übersicht welche DWD Produkte sich für die Flugvorbereitung eignen. Im Rahmen der Flugausbildung macht man sich mit diesen Produkten vertraut und lernt diese zu «lesen». Ausserdem bietet der DWD auch regelmässig Flugwetterseminare an.

Routenplanung
Die Routenplanung umfasst die Auswahl des Flugweges unter Berücksichtigung von Luftraumstrukturen, Flugbeschränkungsgebieten, Verfügbarkeit von Navigationshilfen und möglichen Notlandeplätzen.
In der Ausbildung lernt man die Routenplanung «per Hand» zu machen unter Verwendung von Karten, Winkeldreieck und Navigationsrechner. Im späteren fliegerischen Leben wird man sicher auch Tools und Software dafür verwenden.
Zu dem Thema «Software-Produkte» gibt es einen eigenen Beitrag in der Academy.
Diese Produkte bieten Unterstützung, indem sie Luftfahrtkarten online zur Verfügung stellen, auf denen Lufträume, Flughäfen und navigationsrelevante Informationen eingezeichnet sind. Die Flugplanung samt Kursberechnung unter Berücksichtigung der Windverhältnisse wird dann von den Tools automatisch zur Verfügung gestellt.
Bei der Flugplanung müssen etliche Dinge beachtet werden wie Luftraumstrukturen, Gefahrengebiete, Mindestflughöhen oder auch Details der jeweiligen Flugplätze.
Kraftstoffmanagement und Beladung
Für die Kraftstoffberechnung müssen Piloten den Gesamtkraftstoffverbrauch berechnen, der die gesamte Flugzeit, zusätzlichen Kraftstoff für unvorhergesehene Umstände und Reserven für den Flug zu einem alternativen Flugplatz abdeckt. Auch hier lernt man in der Pilotenausbildung wie diese Berechnungen von Hand gemacht werden können. Programme wie ForeFlight oder SkyDemon bieten Tools zur Berechnung des Kraftstoffbedarfs basierend auf Flugzeugtyp, Geschwindigkeit, Windbedingungen und Route.
Die Beladungsplanung ist ein ebenso zentraler und wichtiger Teil der Flugvorbereitung. Sie erfordert die genaue Berücksichtigung des maximal zulässigen Abfluggewichts (MTOM – Maximum Take-Off Mass) und der Schwerpunktlage. Die korrekte Gewichts- und Balanceberechnung ist für die Flugsicherheit essenziell, da sie die Flugleistung und Handhabung des Flugzeugs beeinflusst. Viele Flugplanungssoftware bieten integrierte Tools zur Gewichts- und Schwerpunktberechnung an.
NOTAMs, AIP, Rechtliche Anforderungen und Flugpläne
Die Kenntnis der aktuellen Luftfahrtgesetze und -vorschriften ist unerlässlich. In vielen Ländern, darunter die USA und Mitgliedstaaten der Europäischen Union, sind digitale Plattformen wie das FAA’s PilotWeb und das European AIS Database (EAD) Portal verfügbar, um Zugang zu NOTAMs, AIPs (Aeronautical Information Publications) und anderen wichtigen regulatorischen Informationen zu bieten.
In Deutschland erfolgt der Zugriff über: AIS – DFS; In Österreich über: Homebriefing; in der Schweiz über: Skybriefing.
Man erhält dort Zugriff auf die AIP (Aeronautical Information Publication – Das Luftfahrthandbuch) für VFR und für IFR als wichtigste Quelle für alle Vorschriften und Regulatorien die zu beachten sind. Dieses Dokument sollte man unbedingt lesen. Auch wenn die wesentlichen Vorschriften durch die ICAO international geregelt sind, so gibt es doch länderspezifische Besonderheiten. Daher sollte man sich bspw. Vor jedem Ausflug ins Ausland die AIP Dokumente des jeweiligen Landes anschauen. Die AIP enthält allgemeine Richtlinien, Vorgaben für den Streckenflug als auch Detail-Informationen zu allen Flugplätzen des Landes.
Für internationale Flüge sind oft zusätzliche spezifische Anforderungen zu beachten, wie z.B. Zoll- und Einwanderungsvorschriften, Überflugrechte und die Aufgabe von Flugplänen. Die International Civil Aviation Organization (ICAO) bietet Leitlinien für internationale Flüge, einschließlich der Notwendigkeit, Flugpläne aufzugeben und die erforderlichen Dokumente für den Flug bereitzuhalten.
Neben der AIP gibt es die NOTAMs (Notice to Airmen) in der kurzfristige wichtige Informationen veröffentlicht werden, wie z.b. Einflugbeschränkungen, Verfügbarkeit von Funknavigationsanlagen, besondere Hindernisse, Einschränkungen an Flughäfen und vieles mehr. Es ist zwingend erforderlich sich die relevanten NOTAMs vor jedem Flug im Detail anzuschauen.
Schließlich findet sich unter den obigen Links auch die Möglichkeit Flugpläne aufzugeben. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist dies nötig wenn es sich um einen VFR-Nachtflug handelt oder generell für alle IFR Flüge. Details zu Flugplänen und wie diese auszufüllen sind, gibt es an anderer Stelle im Pilot-Hub. Auch hier bieten diverse Tools und Software-Produkte große Erleichterungen an.
Notfallvorsorge
Piloten sollten sich vor jedem Flug auch Gedanken zu Notsituationen machen und sich so gut es geht darauf vorbereiten. Dazu gehört das man Notfallausrüstung und -verfahren überprüft. Fliegt man über das Meer sollten Schwimmwesten im Vorfeld angelegt werden und fliegt man über abgelegene Gebiete sollte man auch Überlebensausrüstung dabei haben. Die Kenntnis von Verfahren bei Funkausfall und die Vorbereitung auf mögliche Notlandungen lernt man natürlich in der Ausbildung, aber sollte man sich auch vor jedem Flug immer wieder ins Gedächtnis rufen.
Zusammenfassung
Eine gewissenhafte Vorbereitung gehört zu jedem Flug dazu. Man sollte sich eingehend mit dem Wetter unterwegs und an den jeweiligen Flugplätzen befassen. Für die Planung der Route gilt es lokale Gegebenheiten, Luftraumstrukturen, NOTAMs und weitere Dinge zu berücksichtigen. Ebenfalls muss für jeden Flug eine Kraftstoff- und Schwerpunktberechnung erfolgen. Heutzutage gibt es für die Flugvorbereitung viel Unterstützung durch Tools, Apps und Software. Das Verständnis muss jedoch der Pilot mitbringen.