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Änderungen bei der Flugwetterberatung: Was Piloten wissen müssen

Zuletzt aktualisiert am 8. Dezember 2024
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat in Deutschland das exklusive Recht, Flugwettervorhersagen für die Allgemeine Luftfahrt bereitzustellen. Ab dem 1. Dezember 2024 treten Änderungen bei der telefonischen Flugwetterberatung in Kraft, die nicht nur die Kostenstruktur betreffen, sondern auch auf eine Modernisierung und Vereinheitlichung abzielen.

Warum ist Flugwetter so wichtig?

Flugwetter spielt in der Luftfahrt eine zentrale Rolle. Bereits während der Pilotenausbildung wird Meteorologie als eines der Hauptfächer unterrichtet. Später sind Pilotinnen und Piloten gesetzlich verpflichtet, sich vor jedem Flug – sei es ein kurzer Platzrundflug oder ein längerer Überlandflug – über aktuelle Wetterbedingungen zu informieren. Die Wetterlage hat direkten Einfluss auf die Sicherheit und Planung eines Fluges.

Zu den wesentlichen Informationen gehören:

  • Wetterberichte (METAR): Aktuelle Wetterbedingungen an Flughäfen.
  • Vorhersagen (TAF): Prognosen für die kommenden Stunden.
  • Wind- und Temperaturdaten: Relevant für die Routenplanung.
  • Warnungen: Informationen zu Gewittern, Turbulenzen oder anderen gefährlichen Wetterbedingungen.

Die telefonische Beratung: Was ändert sich?

Bislang konnten Pilotinnen und Piloten den Service des DWD über kostenpflichtige 0900er-Nummern nutzen. Die Gebühren variierten je nach Anrufernetz, mit einem Basispreis von 1,24 Euro pro Minute aus dem Festnetz und teils deutlich höheren Kosten aus dem Mobilfunknetz. Diese intransparente Preisgestaltung gehört nun der Vergangenheit an.

Ab dem 1. Dezember 2024 wird jede Minute eines Anrufs einheitlich 1,99 Euro kosten. Damit will die Bundesnetzagentur die Preisgestaltung vereinfachen und insbesondere die hohen Kosten für Mobilfunkanrufe reduzieren.

Die neuen Servicenummern sind auf der Webseite des DWD zu finden.

Flugwetterberatung: Wer steht dahinter?

Die telefonische Beratung erfolgt durch qualifizierte Flugwetterberater des DWD. Diese sind hochspezialisiert und unterstützen Pilotinnen und Piloten bei der Einschätzung der Wetterbedingungen für den geplanten Flug. Sie dürfen jedoch keine Entscheidungen treffen, ob ein Flug durchgeführt werden sollte. Diese Verantwortung liegt weiterhin beim Piloten. Der Service ist rund um die Uhr verfügbar – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

Persönliche Beratung vor Ort

Neben der telefonischen Beratung betreibt der DWD fünf regionale Beratungsstellen in:

  • Berlin
  • Essen
  • Frankfurt
  • Hamburg
  • München

Pilotinnen und Piloten können hier vor Ort persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Dies ist insbesondere bei komplexen Wetterlagen hilfreich, bei denen eine detaillierte Diskussion notwendig ist.

Digitalisierung: Die Website als Alternative

Trotz der Popularität der telefonischen Beratung greifen immer mehr Pilotinnen und Piloten auf digitale Dienste zurück. Die Website flugwetter.de bietet umfassende meteorologische Informationen für das sogenannte Selbstbriefing. Gegen eine Gebühr können hier relevante Daten wie METARs, TAFs und Kartenmaterial abgerufen werden.

Wie wird die telefonische Beratung genutzt?

Laut einem Bericht des Fliegermagazins verzeichnete der DWD im Jahr 2022 rund 24.500 Anrufe in seinen fünf Beratungsstellen. Dies zeigt, dass die telefonische Beratung trotz wachsender Online-Alternativen weiterhin von Bedeutung ist, insbesondere für weniger digital-affine Nutzer oder in Situationen, in denen eine schnelle, individuelle Rücksprache notwendig ist.

Bedeutung für die Allgemeine Luftfahrt

Die neuen Regelungen sind Teil eines Trends zur Vereinfachung und Modernisierung von Dienstleistungen in der Luftfahrt. Einheitliche Kosten sorgen für mehr Transparenz, und die ständige Verfügbarkeit der Berater gewährleistet, dass sich alle Pilotinnen und Piloten jederzeit zuverlässig über die Wetterbedingungen informieren können.

Fazit

Die Flugwetterberatung des DWD bleibt ein unverzichtbares Werkzeug für die Allgemeine Luftfahrt in Deutschland. Während die Kosten für telefonische Anfragen leicht steigen, profitieren Nutzer von einem klareren Preismodell und der ständigen Verfügbarkeit qualifizierter Berater. Gleichzeitig stellt die digitale Plattform eine moderne Alternative dar, die zunehmend an Bedeutung gewinnt. Für Pilotinnen und Piloten gilt weiterhin: Ohne Wetterbriefing hebt kein Flugzeug ab – denn Sicherheit hat oberste Priorität.


Quellverweise:
Aerotelegraph

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