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NFL 2025-1-3580 – Militärische Übung führt zu temporären Flugbeschränkungen im süddeutschen Luftraum

Zuletzt aktualisiert am 30. August 2025
Im September 2025 wird der Luftraum über Teilen Bayerns zeitweise eingeschränkt. Grund ist eine militärische Übung, für die das Bundesministerium für Verkehr ein Gebiet mit Flugbeschränkungen – die sogenannte ED-R „Grafenau“ – festgelegt hat. Für Piloten der allgemeinen Luftfahrt, aber auch für Betreiber von Drohnen und Flugmodellen bedeutet dies, dass bestimmte Zeiten und Höhenbereiche nicht beflogen werden dürfen. Der Artikel erläutert die Hintergründe, den geografischen Zuschnitt des Gebietes und die praktischen Auswirkungen auf die Luftfahrt.

Hintergrund der Maßnahme

Das Bundesministerium für Verkehr hat für den Zeitraum vom 15. bis zum 25. September 2025 im Fluginformationsgebiet München ein solches Gebiet eingerichtet. Es trägt die Bezeichnung ED-R „Grafenau“ (ED-R = „Restricted Area“) und betrifft eine Region im Osten Bayerns.

Geografische Ausdehnung und Höhenbegrenzung

Die seitlichen Grenzen des Gebiets verlaufen zwischen Koordinatenpunkten, die ein Polygon südöstlich von Nürnberg und östlich von Regensburg beschreiben. Damit ist vor allem der Luftraum über der Oberpfalz und dem Bayerischen Wald betroffen.

Die vertikale Begrenzung reicht vom Boden (GND) bis zu einer Höhe von 8.000 Fuß über Normalnull. Damit sind sowohl Sichtflieger im unteren Luftraum als auch IFR-Flüge in mittleren Höhen von den Einschränkungen betroffen.

Zeitliche Wirksamkeit

Die Flugbeschränkungen gelten nicht dauerhaft, sondern nur zu bestimmten Zeitfenstern im September 2025. Konkret betroffen sind acht Tage, an denen jeweils Zeiträume zwischen 06:00 UTC und 20:00 UTC gesperrt sind.

Die längsten Einschränkungen dauern bis zu neun Stunden am Stück. An einzelnen Tagen endet die Sperrung schon um 11:00 UTC, an anderen reicht sie bis in die Abendstunden. Piloten müssen daher ihre Flugplanung sorgfältig anpassen und die aktuellen NOTAMs beachten.

Art der Flugbeschränkungen

Während der Aktivierungszeiten ist der gesamte zivile Luftverkehr innerhalb des Gebiets untersagt. Dies betrifft sowohl:

  • Motor- und Segelflugzeuge
  • Ultraleichtflugzeuge
  • Hubschrauber
  • Drohnen und Flugmodelle

Ausnahmen bestehen nur für:

  • Luftfahrzeuge im Auftrag der Bundeswehr und verbündeter Streitkräfte
  • Staatsluftfahrzeuge
  • Polizeiflüge
  • Rettungs- und Katastrophenschutzeinsätze
  • Ambulanzflüge

Piloten, die eine Ausnahmegenehmigung oder eine Durchfluggenehmigung benötigen, können diese nach vorheriger Abstimmung per Funk bei der zuständigen Flugsicherungskontrollstelle einholen.

Bedeutung für die allgemeine Luftfahrt

Für die allgemeine Luftfahrt in Süddeutschland bedeutet die temporäre ED-R eine deutliche Einschränkung. Betroffen sind insbesondere Freizeitflieger, Segelflugvereine und Flugschulen in der Region. Gerade in der Spätsommerzeit ist dort bei gutem Wetter reges Flugaufkommen üblich.

Um Planungsunsicherheiten zu vermeiden, empfiehlt die DFS (Deutsche Flugsicherung) allen Piloten, vor dem Abflug die aktuellen Luftraumstatusmeldungen (AUP/UUP) zu prüfen und sich über die tagesaktuelle Aktivierung zu informieren.

Einordnung im internationalen Kontext

Deutschland ist aufgrund seiner geografischen Lage und der NATO-Mitgliedschaft regelmäßig Schauplatz militärischer Übungen. Vergleichbare Luftraumbeschränkungen gibt es auch in anderen europäischen Staaten, etwa in Frankreich, Polen oder Italien. Für die zivile Luftfahrt stellen sie einen Routineeingriff dar, der zwar kurzfristige Einschränkungen bringt, aber ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet.

Fazit

Die Einrichtung der temporären Flugbeschränkung ED-R „Grafenau“ im September 2025 zeigt einmal mehr, wie wichtig die Koordination zwischen ziviler und militärischer Luftfahrt ist. Für Piloten der allgemeinen Luftfahrt bedeutet dies, ihre Routen flexibel zu planen und kurzfristige Sperrungen zu berücksichtigen.

Wer rechtzeitig NOTAMs studiert, Flugberatungen nutzt und sich über die Aktivierungszeiten informiert, kann Einschränkungen sicher umfliegen – und vermeidet das Risiko rechtlicher Konsequenzen.


Quellverweise:
NFL (der Link erfordert ein Abo bei Eisenschmidt)

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