Pilot-Hub Academy
Modul 5 - Ablauf der LAPL / PPL Ausbildung
Kapitel - 2

Benötigte Materialien

Zuletzt aktualisiert am 5. Januar 2025
Die theoretische und praktische Ausbildung zum LAPL oder PPL ist für viele ein Einstieg in eine bis dahin unbekannte Welt. Im Rahmen der Ausbildung benötigt man verschiedenste Dinge, Materialien und Ausrüstungsgegenstände. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten benötigten Gegenstände und wofür sie benötigt werden.

Am Anfang der Ausbildung kann die «Pilotensprache» ganz schön verwirrend sein. Neben all den neuen Begriffen gibt es auch viele «Dinge» die ein Pilot dabei haben muss. Vom Kopfhörer, über die Pilotenbrille, bis hin zum Dreieck und dem berüchtigten «Drehmeier». Wir bringen Lichts ins Dickicht und erklären, was es braucht. Dabei wollen wir nicht auf konkrete Modelle oder Marken eingehen, denn hier gibt es ganz unterschiedliche Meinungen was «das Beste» ist, sondern wir fokussieren uns auf die Kategorie von Dingen, die es braucht. Auch soll die Auflistung nicht als abschließend betrachtet werden. In jeden Fall empfiehlt sich vor der Anschaffung der Austausch mit der Flugschule und mit anderen Flugschülern und Piloten. 

​​Pilotenausrüstung

​Nachfolgend listen wir einige der Dinge auf, die es zur Ausbildung braucht, strukturiert in: Taschen, Hilfsmittel, Karten, Cockpit-Ausrüstung und Lernmaterial für die Theorieprüfung. Ausserdem geben wir eine Übersicht über einige der bekannten Online-Shops, in welchen die Ausrüstung bestellt werden kann. Auch hier empfiehlt sich der Austausch mit anderen Piloten, Flugschülern oder der Flugschule (hier können oft Materialien günstiger bestellt werden, daher sollte dies unbedingt angesprochen werden!). Wir wollen hier gezielt darauf eingehen, was man als Flugschüler benötigt. Hat man die Lizenz in der Tasche, wird man über die Zeit sicherlich mehr und mehr elektronische Mittel und Softwarelösungen nutzen. Darauf gehen wir an anderer Stelle ein. 

Taschen, Rücksäcke

​Gerade als Flugschüler, da noch vieles per Zettel und Stift gelernt wird, hat man vieles dabei was strukturiert verpackt werden muss. Hierzu bieten sich diverse Taschen oder Rucksäcke an. Natürlich gibt es auch den berühmten Pilotenkoffer. Jeder sollte schauen was am besten für ihn passt. Es ist sehr zu empfehlen keine klassischen Rücksäcke oder Taschen zu nehmen, sondern spezielle für die Fliegerei. Diese haben in der Regel genug Fächer und Platz für Headset und Co. Ordnung wahren ist hier das Maß der Dinge, insbesondere im engen Cockpit-Bereich. 

​Hilfsmittel für die Flugplanung und Navigation

​Auch in der Privatfliegerei, findet heutzutage das meiste an iPad und Co statt. Von Planung und Berechnungen bis hin zur Moving-Map während des Fluges. Anders ist es allerdings in der Ausbildung. Hier lernt man wie man anhand von Karten seinen Flug plant, berechnet und nachverfolgt. Das ist wichtig, da man nur so versteht, wie das Ganze wirklich funktioniert. Daher sind folgende Hilfsmittel unabdingbar: 

  • Kursdreieck: Im Grund handelt es sich um ein normales Geo-Dreieck, was allerdings durch Markierungen speziell für die Fliegerei zugeschnitten ist. Mit dem Kursdreieck lernt man seine Kurse in die Karte einzuzeichnen, Winkel auszulegen und den Flug zu planen. 
  • ​Auch wenn man mit dem Kursdreieck sämtliche Winkelberechnungen machen kann, gibt es auch andere Hilfsmittel, die das Leben erleichtern können, wie z.B. einen sog. Circular Protractor, mit dem Kurse sehr einfach abgelesen werden können. Weit verbreitet sind auch die Navimaten mit denen sowohl Winkel als auch Entfernungen abgelesen werden können. Hier muss jeder schauen, womit er am besten zurechtkommt. 
  • Kurslineal: Entfernungen auf der Karte werden mit einem Kurslineal gemessen. Wichtig ist, dass auf dem Lineal auch Nautische Meilen abgelesen werden können, in einem Massstab passend zu den Standardkarten (siehe unten). 
  • Navigationsrechner (umgangssprachlich auch «Drehmeier» genannt): Hier handelt es sich um einen mechanischen Rechner, mit dem Berechnungen zur Flugnavigation und Flugplanung gemacht werden können. Es können bspw. Kurse unter Berücksichtigung von Wind berechnet werden, Distanzen, Zeiten, oder auch Umrechnungen zwischen verschiedenen Einheiten. Auch wenn man im «wahren» Fliegerleben diese Rechner oft nicht mehr nutzt, sind sie für die Ausbildung Pflicht und werden auch in den Theorieprüfungen verwendet. Ein gängiges Modell für die Privatfliegerei ist der «E6-B».  

Karten

​In der Ausbildung lernt man mit klassischen Navigationskarten umzugehen, den Flug damit zu planen, die Flugstrecke einzuzeichnen und entsprechende Winkel zu berechnen. Folgendes braucht jeder Flugschüler 

  • ICAO-Karte: Diese Karte ist die Standardkarte für VFR-Fliegerei. Es handelt sich um eine von der ICAO genormte VFR-Streckenkarte im Massstab 1:500.000. Die Karten werden immer neu im März jeden Jahres (wenn die Flieger-Saison losgeht) für das aktuelle Jahr herausgegeben. Sie enthalten eine Übersicht der Luftraumstruktur, Informationen zu allen Flugplätzen, Frequenzen, Meldepunkten und vieles mehr. Deutschland ist dabei in 8 Kartensätze aufgeteilt. Es gibt Karten für die Regionen rund um: Hamburg, Rostock, Hannover, Berlin, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München. Zusammen wird damit ganz Deutschland fliegerisch abgedeckt. Ebenso gibt es eine ICAO-Karte für die Schweiz & Lichtenstein, sowie für Österreich und auch für die anderen Länder in Europa und der Welt. 
  • Anflugkarten: Diese Karten gibt es für jeden Flugplatz mit Details für An- und Abflug 
  • ​Um Kurse auf der Karte einzeichnen zu können, braucht man zusätzlich Markierungsstifte und/oder Markierungsbänder. Hier gibt es entweder Stifte, deren Markierungen wegradiert werden können, oder man bestellt sich die ICAO-Karte in der folierten Version, so dass Markierungen wieder abgewischt werden können. 

Ausrüstung für das Cockpit

​Für den praktischen Teil der Ausbildung muss man sich entsprechend im Cockpit einrichten. Nachfolgende Ausrüstungen sind hier wichtig. 

  • Headset: Für Piloten gibt es spezielle Headsets, welche an die Avionik im Cockpit angeschlossen werden können. Die wichtigsten Eigenschaften sind sicherlich der Lärmschutz – denn im Cockpit eines Kleinflugzeuges ist es sehr laut -, der Tragekomfort, sowie die Audioqualität der Kopfhörer und des Mikrofons. Es gibt hier eine sehr grosse Auswahl an verschiedenen Marken und Modellen. Es gibt passive Modelle, bei denen die Geräuschunterdrückung «physisch» durch den Ohrenschutz erfolgt, sowie aktive Modelle mit sog. Active Noise Reduction (ANR) Technologie. Ein Mikrofon in der Ohrmuschel nimmt dabei den Lärm auf und es wird ein entsprechender Gegenschall erzeugt, wodurch der Lärm deutlich reduziert werden kann.  
  • Flugbuch: Piloten sind verpflichtet die Flugzeiten und weitere Informationen zum Flug nachzuhalten. Hierfür gibt es dedizierte Flugbücher, welche die Vorgaben der ICAO umsetzen. 
  • Kniebrett: Während dem Flug gilt es den zuvor erstellen Flugdurchführungsplan (Flight Log) nachzuhalten und ggfs. anzupassen. Ausserdem hat man Anflugkarten dabei, Checklisten oder man braucht ganz einfach Papier, um Flugfreigaben oder Frequenzen während dem Flug zu notieren. Damit man dafür eine Unterlage hat und damit nichts verrutscht, gibt es die Kniebretter. Hier gibt es verschiedenste Modelle (auch solche für die Befestigung von z.B. Tablets oder Handys), die in der Regel mit einem Klettverschluss auf dem Oberschenkel befestigt werden. 
  • Sonnenbrille: Sonnenbrillen sind unabdingbar, gerade im Sommer. Ohne geht es nicht. Hier gibt es viele Modelle. Worauf man achten sollte, ist dass die Brille nicht polarisiert und farbneutral ist, UVA/UVB Schutz bietet und der Bügel möglichst flach ist, damit die Lärmdämmung der Kopfhörer nicht gestört und der Tragekomfort nicht beeinträchtigt wird. 

Lernmaterialien für die Theorie

​Als Teil der Ausbildung bieten sich verschiedene Bücher oder Online-Datenbanken an, insbesondere um sich auf die Prüfung vorzubereiten. In den entsprechenden Beiträgen zur Theorieprüfung zum LAPL/PPL, sowie zur Flugfunkausbildung geben wir detaillierte Informationen, wie man sich am besten auf die Prüfung vorbereiten kann. 

​An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Buch «Motorflug kompakt – Das Grundwissen zur Privatpilotenlizenz» von Winfried Kassera sich zum Standardwerk für die Privatpilotenlizenz entwickelt hat und sehr empfohlen werden kann. 

Online-Shops für Pilotenausrüstung

​Nachfolgend einige bekannte Online hops, aber natürlich kann jeder das Material beim Händler seines Vertrauens einkaufen.  

Zusammenfassung

​​Für die theoretische und praktische Ausbildung werden einige Materialien benötigt wie Taschen, Brillen, Karten, Flugbuch oder Kniebretter. Der Beitrag gibt einen ersten Überblick über Dinge, die benötigt werden.  

​Generell sollte man sich mit anderen austauschen was sich bewährt hat und das natürlich auch mit der Flugschule besprechen. 

​Auf Dinge, die das Fliegerleben nach abgeschlossener Ausbildung leichter machen, gehen wir in separaten Beiträgen ein.  ​ 


Quelle: EASA FCL

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