Details des Vorfalls
Das Unglück geschah während eines Ausbildungsfluges, bei dem eine simulierte Startunterbrechung durchgeführt wurde. Nach dem Ausklinken des Windenseils in einer Höhe von 340 Metern über dem Startniveau flog das Segelflugzeug zunächst geradeaus und bog dann in den Queranflug ein. Der Fluglehrer, ein 60-jähriger erfahrener Pilot mit einer gültigen Segelfluglizenz und einer Flugerfahrung von mehr als 65 Stunden seit 2018, erhöhte die Geschwindigkeit auf bis zu 170 km/h. Beim Annähern an das letzte Viertel der Start- und Landebahn leitete er eine simulierte Seilrissübung ein.
Während dieser Übung war die Flughöhe niedrig, und die Sorge, einen nahen Funkmast zu treffen, wurde von der Flugschülerin, einer 14-Jährigen, die ihre Ausbildung erst einen Monat zuvor begonnen hatte, geäußert. Trotz ihrer Bedenken kollidierte das Flugzeug kurz darauf mit einem Baum und stürzte in den Wald. Zeugenaussagen zufolge waren keine Klappen ausgefahren, die zur Erhöhung der Geschwindigkeit hätten beitragen können.
Technische und personelle Details
Die ASK 13 war ein robustes Schulungsflugzeug aus dem Jahr 1971, das zur Zeit des Unfalls 3.823 Betriebsstunden und 11.766 Starts verzeichnete. Der Fluglehrer verfügte über eine umfassende Lizenz, die auch Kunstflug und verschiedene Startarten umfasste. Die Flugschülerin hatte zum Zeitpunkt des Unfalls 16 Schulflüge absolviert.
Meteorologische und umgebungsbedingte Faktoren
Am Unfalltag herrschten nach einem Regenschauer normale Sichtflugbedingungen mit leichten Turbulenzen. Das Fluggelände in Ohlstadt-Pömetsried bietet eine 1.000 Meter lange Windenschleppstrecke und liegt in einer landschaftlich herausfordernden Region nahe München.
Untersuchungsverfahren und Sicherheitsüberlegungen
Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung führte eine detaillierte Analyse durch, wobei GPS-Daten zur Rekonstruktion des Flugpfades verwendet wurden. Die Untersuchung offenbarte, dass die simulierte Startunterbrechung zu früh im Ausbildungsverlauf der Flugschülerin stattfand und nicht den Vorgaben des Deutschen Aero Clubs für sichere Schulungsflüge entsprach. Der Unfall unterstreicht die Bedeutung einer angemessenen Höhe und Geschwindigkeit bei solchen Manövern sowie die Notwendigkeit einer gründlichen Besprechung und Demonstration der Übungen durch den Lehrer.
Abschluss und Empfehlungen
Die abschließende Beurteilung führt den Unfall auf eine Kombination aus unzureichender Planung und Durchführung der Übung sowie möglicherweise einen nicht idealen Flugweg zurück. Der Fall betont die Wichtigkeit strukturierter Ausbildung und strenger Einhaltung der Ausbildungsrichtlinien, um zukünftige Unfälle zu vermeiden. Die Untersuchung dient als Mahnung, dass die richtige Vorbereitung und Befolgung der Standardverfahren in der Flugausbildung lebenswichtig sind.
Quellverweise:
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung