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NFL 2024-1-3202 – Neue Regelung für den Flugplatzverkehr in Schwäbisch Hall Hessental (EDTY) und Schwäbisch Hall-Weckrieden (EDTX)

Zuletzt aktualisiert am 8. September 2024
Mit der Veröffentlichung der Nachrichten für Luftfahrer (NfL) 2024-1-3178 wurden am 28. August 2024 neue Richtlinien für den Flugplatzverkehr auf den Flugplätzen Schwäbisch Hall Hessental (EDTY) und Schwäbisch Hall-Weckrieden (EDTX) bekannt gegeben. Diese Maßnahmen, herausgegeben vom Regierungspräsidium Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung (DFS), zielen darauf ab, den Betrieb an beiden Flugplätzen effizienter und sicherer zu gestalten.

1. Allgemeine Regelungen

Eine der zentralen Änderungen betrifft das Verbot paralleler Start- und Landevorgänge. Laut der neuen Richtlinie sind gleichzeitige Start- und Landevorgänge an beiden Flugplätzen, also auf EDTX und EDTY, nicht erlaubt. Auch der gleichzeitige Betrieb auf der befestigten Start- und Landebahn sowie der Grasbahn in EDTY ist untersagt, um Konflikte im Flugbetrieb zu verhindern. Die Grasbahn darf auch nicht als Abstellfläche genutzt werden.

Zusätzlich wird in der Regelung auf den gemeinsamen Funkverkehr der beiden Flugplätze hingewiesen. Flugverkehr für beide Plätze wird über die gemeinsame Flugleitung in EDTY koordiniert.

2. VFR-Motorflugbetrieb

Besondere Rücksicht ist auf den Segelflugbetrieb zu nehmen. So wird festgelegt, dass bei Segelflugbetrieb der Bereich südlich der beiden Flugplätze zu meiden ist. Diese Maßnahme soll die Sicherheit des Segelflugbetriebs gewährleisten und Kollisionen vermeiden.

3. Segelflugbetrieb (EDTY und EDTX)

Für den Segelflugbetrieb gelten die Regelungen der Segelflugbetriebsordnung (SBO) des Deutschen Aero-Clubs in der jeweils gültigen Fassung. Allerdings gibt es für den Betrieb auch besondere Bestimmungen: Bei laufendem IFR-Flugbetrieb darf der Segelflugbetrieb auf der Grasbahn 10/28 nicht durchgeführt werden, um Beeinträchtigungen des IFR-Verkehrs zu verhindern.

Besonders wichtig ist die Koordination beim Flugzeugschleppbetrieb in EDTX. Hier muss der Segelflugleiter in Abstimmung mit der Flugleitung von EDTY/EDTX über den Betriebsfunk sicherstellen, dass der Schleppvorgang reibungslos abläuft.

4. Fallschirmsprungbetrieb (EDTX)

Für den Fallschirmsprungbetrieb auf EDTX wurden ebenfalls neue Regeln festgelegt. Bevor der Sprungbetrieb beginnt, ist ein Sprungleiter der gemeinsamen Flugleitung von EDTY/EDTX zu benennen. Absetzvorgänge dürfen nur durchgeführt werden, wenn sich kein Verkehr im Platzrundenbereich befindet. Dies dient der Vermeidung von Unfällen oder gefährlichen Annäherungen zwischen Flugzeugen und Fallschirmspringern.

5. Sonderregelungen für den Sonderlandeplatz Schwäbisch Hall-Weckrieden (EDTX)

Für den Sonderlandeplatz Schwäbisch Hall-Weckrieden (EDTX) gelten zusätzliche Bestimmungen, um die Koordination mit dem Verkehrslandeplatz EDTY zu gewährleisten. Jeder Luftfahrzeugführer muss sich vor jeder Flugbewegung mit der gemeinsamen Flugleitung abstimmen und während aller Start- und Landevorgänge über Funk erreichbar bleiben.

Darüber hinaus sollen anfliegende Luftfahrzeuge, die nach EDTX fliegen, die Platzrunde von EDTY nutzen und den Kurswechsel nach EDTX erst im Endanflug durchführen. Abweichende An- und Abflüge sind nur nach Absprache mit „Schwäbisch Hall Information“ möglich.

6. Sonstige Regelungen und Hinweise

Zusätzlich zu diesen spezifischen Regelungen gelten weiterhin die bereits in der Aeronautical Information Publication (AIP) veröffentlichten Vorschriften, die für alle Piloten und Flugplätze in Deutschland verbindlich sind.

7. Inkrafttreten

Die neuen Regelungen für den Flugplatzverkehr auf den beiden Flugplätzen Schwäbisch Hall treten am Tag der Veröffentlichung, also am 28. August 2024, in Kraft. Damit sind ab sofort alle Betreiber und Piloten verpflichtet, sich an diese Richtlinien zu halten.

Fazit

Die neue gemeinsame Regelung des Flugplatzverkehrs für die beiden Flugplätze Schwäbisch Hall Hessental (EDTY) und Schwäbisch Hall-Weckrieden (EDTX) ist ein wichtiger Schritt, um den Flugbetrieb sicherer und effizienter zu gestalten. Insbesondere die Koordination zwischen den beiden Flugplätzen sowie die besonderen Regelungen für den Segel- und Fallschirmsprungbetrieb stehen im Fokus. Piloten und Betreiber sind nun gefordert, diese neuen Vorschriften zu beachten und umzusetzen, um einen reibungslosen und sicheren Flugverkehr zu gewährleisten.


Quellverweise:
NFL (der Link erfordert ein Abo bei Eisenschmidt)

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