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Fortschritte in der flugmedizinischen Verwaltung: LBA setzt erste Maßnahmen um

Zuletzt aktualisiert am 6. August 2024
In einem bedeutenden Schritt zur Verbesserung der flugmedizinischen Verwaltung im Luftfahrt-Bundesamt (LBA) haben sich Professor Dr. Elmar Giemulla, Präsident der AOPA-Germany, und Claus Cordes, Präsident des Deutschen Aero Clubs (DAeC), kürzlich mit dem Präsidenten des LBA, Jörg Mendel, getroffen. Ebenfalls anwesend waren Yvonne-Christine Dams, Leiterin der Abteilung Luftfahrtpersonal, sowie Susanne Schneider, Leiterin des Referates Flugmedizin. In diesem Treffen wurden Maßnahmen erörtert, die darauf abzielen, die bestehenden Probleme in der Verwaltung flugmedizinischer Angelegenheiten zu beheben.

Hintergrund: Eine Petition als Auslöser

Das Gespräch fand im Kontext einer Ende des letzten Jahres gestarteten Online-Petition statt, die von fast 20.000 Menschen unterzeichnet wurde. Die Petition, die maßgeblich von Professor Giemulla, Claus Cordes und dem kürzlich verstorbenen Jo Konrad vom Deutschen Ultraleichtflugverband (DULV) initiiert wurde, richtete sich an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Die Unterzeichner forderten eine Lösung der Schwierigkeiten, die in der flugmedizinischen Verwaltung des LBA aufgetreten waren, insbesondere in Bezug auf die Tauglichkeitsentscheidungen für Piloten und Pilotinnen. Diese Petition führte letztlich zu einer Übergabe der Unterschriften an das Bundesministerium und setzte den politischen Druck in Gang, der zu den nun eingeleiteten Maßnahmen führte.

Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Situation

Während des Treffens erläuterten die Vertreter des LBA die Elemente eines Maßnahmenkatalogs, der in Zusammenarbeit mit dem BMDV entwickelt wurde, um die Situation zu entschärfen. Eine der Hauptursachen für die Verzögerungen bei den Tauglichkeitsentscheidungen sei laut LBA der Personalmangel. Um diesem Problem zu begegnen, wurden bereits personelle Umschichtungen innerhalb des LBA vorgenommen. Diese Stellen sollen nun zügig besetzt werden, sofern geeignetes Personal gefunden wird. Darüber hinaus wurde in Absprache mit dem Verkehrsministerium ein Budget für die Beauftragung von Honorarkräften bereitgestellt, was ebenfalls dazu beitragen soll, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen.

Professor Elmar Giemulla kommentierte: „Die Umsetzung der Maßnahmen hat bereits begonnen. Wir erwarten jedoch, dass die Auswirkungen in Form von kürzeren Bearbeitungszeiten erst mit einer gewissen Verzögerung spürbar sein werden. Ab August soll aber zumindest die telefonische Erreichbarkeit der Sachbearbeiter im zuständigen Referat L6 wieder gewährleistet sein.“

Optimierung der Zusammenarbeit mit Fliegerärzten

Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Maßnahmenkatalogs betrifft die Zusammenarbeit mit Fliegerärzten. Das LBA hat angekündigt, die Kommunikation mit den Fliegerärzten zu intensivieren, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Unterlagen vollständig und korrekt eingereicht werden. Dies soll zeitaufwändige Nachfragen reduzieren und den Prozess insgesamt beschleunigen. Claus Cordes betonte, dass auch die Luftsportler selbst dazu beitragen könnten, die Situation zu verbessern: „Pilotinnen und Piloten sollten insbesondere aufwändige Anfragen möglichst gegen Ende der Flugsaison einreichen, damit diese bis zum Beginn der nächsten Saison bearbeitet werden können. Dies würde helfen, Belastungsspitzen im LBA abzubauen.“

Positive Resonanz auf den Dialog

Die Gesprächspartner zeigten sich zufrieden mit den Fortschritten, die durch den Dialog mit dem LBA erzielt wurden. Professor Giemulla und Claus Cordes hoben hervor, dass der konstruktive Austausch zwischen dem LBA und den Interessenverbänden der betroffenen Piloten und Pilotinnen bereits ein wichtiger Erfolg sei. „Es ging uns nie darum, jemanden öffentlich zu kritisieren, sondern vielmehr darum, eine dringend notwendige Veränderung herbeizuführen. Dank dieser Gespräche sind wir diesem Ziel nun einen großen Schritt näher gekommen“, so Professor Giemulla.

Claus Cordes schloss sich dieser Einschätzung an und betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem LBA fortgesetzt werde, um die angestoßenen Verbesserungen weiter voranzutreiben und langfristige Lösungen für die flugmedizinische Verwaltung zu entwickeln.

Ausblick: Weitere Schritte zur Verbesserung der Verwaltung

Die nun eingeleiteten Maßnahmen des LBA und die positiven Reaktionen der Interessenverbände lassen hoffen, dass die flugmedizinische Verwaltung in Deutschland bald wieder effizienter und nutzerfreundlicher gestaltet wird. Während die ersten Maßnahmen bereits umgesetzt werden, bleibt abzuwarten, wie schnell die angekündigten Verbesserungen in der Praxis spürbar werden. Die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen dem LBA und den Luftsportverbänden wird dabei eine zentrale Rolle spielen.

Insgesamt zeigt sich, dass durch konstruktiven Dialog und gezielte Maßnahmen auch komplexe Verwaltungsprobleme erfolgreich angegangen werden können – zum Wohle aller Beteiligten in der allgemeinen Luftfahrt.


Quellverweise:
DAEC

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